Piraten an der Mulde?
von Gymnasium Nossen
PLASTIC PIRATES – GO EUROPE!
Gemeinsam aktiv gegen Plastikmüll!
Das naturwissenschaftliche Profil untersucht 2022 erneut die Plastikverschmutzung an und in der Freiberger Mulde.
Alles, was an Abfall in Bächen und Flüssen landet, kann mit dem Wasser in die Meere und Ozeane geschwemmt werden. Plastik zum Beispiel, sichtbar oder unsichtbar. Dort gefährdet es große und kleine Tiere, da es mit Nahrung verwechselt oder in kleinste Teile zerrieben aufgenommen wird und so in die marinen Nahrungsketten gelangt, was fatale Folgen hat.
Die Anzahl von kleinen Plastikteilen in den Mägen von bestimmten Seevögeln dient heute schon als Indikator zur Bewertung der Verschmutzung des entsprechenden Seegebiets!
Oder wussten Sie, dass ein neues Sporttrikot (z. B. aus recyceltem Kunststoff) bei den ersten 5 Waschgängen ca. 0,35g PET- Kunstfasern verliert, das entspricht ca. 68000 Einzelfasern! Quelle: Deutschland-Trikot besteht aus Plastikmüll, der wieder im Meer landet: „Wirklich beeindruckend schlecht“ von Korbinian Kothny
Das Vorkommen von Plastikmüll/Mikroplastik in und an europäischen Fließgewässern ist jedoch vielerorts noch total unerforscht.
Die Citizen-Science-Aktion „PLASTIC PIRATES – GO EUROPE!“ des BMBF soll Jugendlichen die Möglichkeit geben sich aktiv mit diesem Problem der Plastikverschmutzung vor Ort auseinanderzusetzen.
Am 6. Oktober 2022 startete nach 2016/17/18 und 2020 unsere 5. Aktion. 4 Gruppen untersuchten den Fluss und das Ufer genauestens hinsichtlich Mülls bzw. Plastikmülls.
- Gruppe A
Müll am Flussufer (pro m2 an Flussrand, Flussböschung, Flusskrone) - Gruppe B
Müllvielfalt am Flussufer (Anteil Einwegplastik, Gewicht Plastikmüll, Gewicht allen Mülls inkl. Plastikmüll, Länge Uferfläche) - Gruppe C
Treibender Müll (Fließgeschwindigkeit, Treibgut und Einsatz Mikroplastiknetz pro 1000 l) - Gruppe D
Reporterteam (Pflanzen, Tiere, Wetter, Koordinaten, Dokumentation)
Es war konzentriertes und exaktes Arbeiten notwendig, da die Ergebnisse in eine große wissenschaftliche Studie eingehen. Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen wurden vorgestellt und digital sowie die größeren verdächtigen Mikroplastikproben auch stofflich an die Kieler Forschungswerkstatt versendet. Dort werden die Daten aller Projektgruppen wissenschaftlich überprüft, ausgewertet und veröffentlicht.
Die Ergebnisse sind unter https://www.plastic-pirates.eu/de zu finden.
Feustel/Hänsel